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15.9. - 5.10.2002 in der Grossen Halle der Reitschule Bern
Vor einem Jahr demonstrierten Hunderttausende in den Strassen von Genua
gegen die Arroganz der Staatspräsidenten der acht grössten Industriestaaten,
die für das G8 Treffen halb Genua okkupierten. DemonstrantInnen aus
ganz Europa reisten nach Genua, um gemeinsam zu rufen «Ya Basta -
es reicht» «eine andere Welt ist möglich!». Die Regierung
Berlusconi wähnte sich im Krieg und liess den italienischen Repressionsapparat
auf die protestierenden Menschen los. Das Ergebnis ist bekannt: Ein erschossener
Demonstrant, zahlreiche Schwerverletzte und Hunderte von Verhafteten.
Die Ausstellung «le Geometrie della Memoria» Nachdenken über
den G8 Gipfel in Genua» will ein Jahr danach die Ereignisse von Genua
aus künstlerischer Sicht aufarbeiten und hinterfragen. Mit grossen
multimedialen Installationen, Eisenskulpturen, Projektionen, Wasser, Lichteffekten,
auf dem Boden liegenden Fotos und anderen Objekten wird die Dynamik der
Strassen von Genua im Juli 2001 nachempfunden.
Die drei Wochen dauernde Ausstellung wird von einem politischen Rahmenprogramm
begleitet, welches Workshops, Diskussionen und Filmvorführungen umfasst,
sowie eine Demonstration gegen das in Salzburg stattfindende Europatreffen
des World Economic Forum (WEF) am 14. September, und als Finisage am 5.
Oktober ein Tribunal, bei welchem die für «Genua» verantwortlichen
Behördenvertreter symbolisch zur Rechenschaft gezogen werden.
Das künstlerische Konzept der Istallationen wurde von Pino Scuro entworfen, einem in Bern lebenden italienischen Künstler, der als Fotograf zum G8 Gipfel nach Genua gereist war. Für die Umsetzung und die Produktion der Ausstellung ist der im Mai 2002 neu gegründete Verein für angewandte Geometrie zuständig, dessen Ziel es ist eine Verbindung zwischen Kunst und Politik herzustellen und gesellschaftspolitisch relevante Fragen in die Öffentlichkeit zu tragen. Das Rahmenprogramm organisiert die Anti-WTO Koordination Bern, welche nach Genua mobilisierte und neben Demonstrationen und Aktionen auch immer wieder politische Diskussionsveranstaltungen durchführt.
Dass «le Geometrie della Memoria» in der Berner Reitschule entsteht,
ist nicht zufällig. Das autonome Kultur- und Begegnungszentrum ist
seit 15 Jahren ein wichtiger Brennpunkt des politischen und kulturellen
Lebens der Stadt Bern. Seit der Besetzung im Jahre 1987 wird in der Reitschule
eine Kultur gelebt, die hinterfragt, experimentiert und politisch interveniert.
Die Grosse Halle bietet daher den idealen Rahmen für dieses ambitionierte
Projekt.
Folgende Institutionen haben bis jetzt eine finanzielle Unterstützung für das Projekt zugesagt: Pro Helvetia, Stadt Bern, Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR), Veranstaltungsreihe Perspektiven nach Davos, Förderverein Reitschule. Weitere Unterstützungsgesuche sind noch hängig und werden in den nächsten Wochen beantwortet.
Am 18. Juli 2002 wird die Homepage des Projektes unter www.memoria.ch gestartet. Diese wird auf deutscher, französischer, italienischer und zu einem späteren Zeitpunkt auf englischer Sprache abrufbar sein und sich im Laufe der Vorbereitungsphase sowie während der Ausstellung dauernd weiterentwickeln.
Wir bitten Sie die Homepage-Adresse in ihrem Medium bekannt zu geben und wenn möglich einen Link darauf zu installieren.
Für weitere Informationen steht Ihnen am Donnerstag, 18. Juli von 8.00
- 18.00 Herr Pino Scuro zur Verfügung unter der Nummer 031 306
69 48
Mit freundlichen Grüssen
David Böhner
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