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Am 23.07.01 wurde ich bei einer Kontrolle der Carabinieri in der Nähe
von Recco zusammen mit 9 weiteren Personen verhaftet.
Gegen 9 Uhr werden wir von 2 Carabinieri-Polizisten geweckt. Ich schlafe
im Wohnmobil, als es anklopft und heisst, dass wir alle unsere Ausweise
abgeben sollen. Ich ziehe mich an und stehe auf. draussen stehen zwei Carabinieri.
Einer mit Maschienenpistole steht etwas abseits, einer steht am Auto, sammelt
die Ausweise ein und telefoniert. Auf die Frage worum es denn gehe, und
ob es nicht erlaubt wäre, an dieser Stelle zu parken und zu übernachten,
wird uns gesagt, dass alles in Ordnung ist und wir uns in einer normalen
Kontrolle befinden.
Der eine Polizist telefoniert sehr viel. Nach einer Weile kommen 2 weitere
Carabinieri, die anfangen, die Campingbusse und Rucksäcke zu durchsuchen.
Dabei werden alle schwarzen und dunkleren Kleidungsstücke herausgenommen
und auf einen Haufen geschmissen, alle anderen Kleidungsstücke werden
auf einen anderen Haufen geworfen...
Die Carabinieri fragen ob wir einen Fotoapparat haben und fordern uns auf,
diesen abzugeben, woraufhin der Fotoapparat auf die Motorhaube ihres Wagens
gelegt wird.
Die Carabinieri telefonieren sehr viel. Nach ca. 2 Stunden kommen vier weitere
Zivilpolizisten, die sofort durch aggressives Verhalten und abfällige
Bemerkungen uns gegenüber in Erscheinung treten. Sie beschimpfen uns
als Scheisse, ziehen sich Lederhandschuhe an und beginnen erneut
unsere Sachen und die Wagen zu durchsuchen, woraufhin noch eine Menge Dinge
mehr auf dem Haufen mit den dunklen Kleidungsstücken landet. Über
jede Kleinigkeit scheinen die Polizisten sich sehr zu freuen. Sie schimpfen
über uns, rennen aufgebracht hin und her, durchsuchen alles zwei mal,
drei mal, und treten gegen die Werkzeugkiste aus der sie immer wieder noch
ein weiteres Teil herausholen und auf den Haufen mit den dunklen Klamotten
schmeissen.
Zivilpolizist 1 ist größer, hat einen auffälligen Bart um
Mund und Kinn und trägt schwarze Lederhandschuhe, er tritt besonders
eifrig und wortführend in Erscheinung. Er ist offensichtlich eine Art
Einsatzleiter oder Vorgesetzter, die anderen Carabinieri haben seit seiner
Ankunft nichts mehr zu sagen. Er trägt einen Teleskop-Schlagstock in
der hinteren Hosentasche, rennt schnaubend hin und her und beschimpft uns
lautstark (auf italienisch). Dann geht er zu einem Auto und telefoniert.
Nach einer Weile kommt er zurück und fordert uns auf ihnen in unseren
beiden Wagen zu folgen. Wir fragen auf Englisch wohin wir gebracht werden.
Ein weiterer Zivilpolizist antwortet nach Recco, und dass die
normale Kontrolle dort weitergeht.
Wir packen den Tisch, die Schlafsäcke und alle unsere Sachen die verstreut
herumliegen wieder in den Wagen. Zivilpolizist 1 deutet an daß er
von der Schußwaffe Gebrauch machen wird, falls wir versuchen sollten,
ihnen nicht hinterher zu fahren.
Vor und hinter den beiden Wohnmobilen fahren jeweils Carabinieri-Wagen mit
Blaulicht und Sirene. Während der Fahrt gelingt es uns im Hinteren
eines Wagens mehrmals zu telefonieren und Bekannte von unserer Festnahme
zu informieren.
An einer belebten Straße, anscheinend in Recco, halten wir an und
werden aus den Fahrzeugen geholt und über eine Treppe nach oben in
eine kleinere Polizeistation geführt. Dort sollen wir uns auf Stühle
auf dem Flur setzten.
Polizist 1 ist auch dort und verbietet uns miteinander zu sprechen. Er rennt
über den Flur und schreit und an. Wir sagen ihm das wir kein Italienisch
sprechen oder verstehen und einen Anwalt anrufen wollen. Ein weiterer Polizist
2 kommt hinzu und erklärt uns auf Englisch, daß wir kein Recht
hätten zu telefonieren, daß wir kein Recht hätten die Aussage
zu verweigern. Wir seien schließlich nicht in Deutschland, und in
Italien sei es auch rechtmäßig uns zu schlagen wenn wir nicht
antworten würden. Er verbietet uns erneut untereinander zu kommunizieren.
Polizist 1 schreit weiterhin herum, rennt auf Einzelne zu und deutet an
uns zu schlagen. Auf dem Flur und in den offenstehenden Räumen befinden
sich noch mehrere andere Zivil-Polizisten und Carabinieri. Einige tragen
Kleidungsstücke aus den Bussen in einen Raum am Anfang des Flures.
Polizist 1 schreit immer wieder G8! G8!. Polizist 2 fragt uns
auf Englisch ob wir in Genua waren. Auf die erneute Ansage das wir einen
Anwalt anrufen wollen zieht Polizist 1 seinen Teleskop-Sclagstock aus der
Tasche, fuchtelt wild damit herum, schreit und schlägt ihn dann mit
voller Wucht an die Wand knapp über X.s Kopf. Er macht weiter bedrohliche
Gesten und schlägt X. mit der Hand in Lederhandschuhen ins Gesicht.
Kurze Zeit später werden wir einzeln durchsucht und die Treppe herunter
gebracht und in Autos gesetzt. Ich sitze mit 3 anderen im Hinteren eines
Carabinieri Jeeps. Wir werden mit einem unglaublichen Tempo zu einer Arzt-Station
oder einem kleinen Krankenhaus gefahren.
Ich habe Angst, verstehe nicht, was sie wollen und mit uns vorhaben. Auch
ein Kamerateam ist bereits vor Ort. Alles geht hier jetzt sehr langsam und
dauert ewig. Wir warten in der sticken Hitze im Inneren des Carabinieri-Jeeps.
Auch Polizist 1 ist anwesend. Er gibt Anweisungen an andere Polizisten und
spricht mit dem Kamerateam. Er holt eine Schnur aus der Seitentür eines
Autos mit der er bedrohlich herumfummelt und dabei immer wieder auf mich
und X. zeigt, neben dem ich in dem Jeep eingesperrt bin.
Wir werden einzeln in den Vorraum des Hospitals geführt. Die normale
Kontrolle dauert jetzt schon viele Stunden. Es ist sehr heiß,
wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen und getrunken und dürfen
hier das erste mal aufs WC. Vom Vorraum des Hospitals werde ich in einen
Behandlungsraum geführt, in dem ich mich ausziehen muß. Der Arzt
und mehrere anwesende Polizisten fragen nach meinem Namen und sprechen ansonsten
untereinander Italienisch. Der Arzt guckt mich rundherum an, dann kann ich
mich wieder anziehen und werde wieder in den Vorraum gebracht. Es dauert
Stunden bis alle auf diese Art abgefertigt sind. Dann bekommen wir mit den
Armen auf dem Rücken Handschellen angelegt.
Ich werde zusammen mit Y. in einen Carab.-Streifenwagen gesetzt. Wir wissen
nicht was jetzt weiter passiert und es sagt uns auch keiner irgendetwas.
Der Wagen fährt los und fährt und rast mit unglaublich hoher Geschwindigkeit
mit Blaulicht und Sirene durch Serpentinstraßen und kleiner Orte und
baut mehrmals fast einen Unfall. Mit wird schlecht, ich hab große
Angst. Irgendwann kommen wir in Margaritha an Vor der Polizeistation steht
der rote Campingbus und mehrere Fernsehteams die mich filmen als ich aus
den Autos in die Polizeistation geführt werde. Wir werden,immer noch
mit den Handschellen auf dem Rücken, in den Hinterraum gegenüber
der Eingangstüre gebracht in dem ein paar Sessel und viele Kartons
stehen. Die Frauen sollen sich auf die Sessel und die Männer auf den
Boden setzten. In den Raum stehen zwei uniformierte Carabinieri die uns
bewachen. Ich sitze neben X. und Z. auf dem Boden.
Polizist 1 und 2, die wir schon von der anderen Wache und der Festnahme
kennen, betreten den Raum. Polizist 2 fragt erneut ob wir in Genua gewesen
sind und ob wir Englisch sprechen. Ihm wird geantwortet daß wir die
Anwältin R. sprechen wollen, worauf Polizist 1 um sich schreit und
mehrere von uns ins Gesicht schlägt und Tritte verteilt. Er reißt
Y. die Brille vom Gesicht und schmeißt sie in die Ecke. Polizist 2
fuchtelt mit einem Zettel herum und sagt C. er wisse daß sie sich
im Krankenhaus in Genua behandeln lassen hat. Als C. sagt daß sie
einen Anwalt sprechen möchte, schlägt Polizist 1 sie ins Gesicht
und schreit No Avvocato (kein Anwalt). Er schlägt sie auch
auf den Kopf und sie fällt vom Sessel. Er tritt sie als sie mit den
auf den Rücken gefesselten Händen auf dem Boden liegt. Er schreit,
rennt durch den Raum und droht allen Schläge an. Nun nimmt er auch
meine Brille , knallt sie auf einen in der Ecke stehenden Fernseher und
verläßt den Raum. Polizist 2 sagt das wir hier in Italien sind
und das wir keinen Anwalt bekommen und mit ihnen reden müßten.
Polizist 1 betritt mit einem großen Schlagstock und einem glühenden
Zigarillo in der Hand erneut den Raum. Er schlägt X. mit dem Knüppel
auf den Arm und auf die Schulter. Ich kann mich nicht genau an die Reihenfolge
erinnern , er schlägt weiter um sich. Irgendwann schlägt er X.
mit dem Knüppel mit voller Wucht auf den Kopf, der nun zusammensackt.
Polizist 1 dreht sich zu M. und tritt ihr mit seinen Stiefeln mit voller
Wucht ins Gesicht.
Er droht einer weiteren Frau mit eindeutigen Gesten sie mit dem Knüppel
zu vergewaltigen. Er schlägt erneut C., knallt den Schlagstock auf
den Tisch und verläßt wieder den Raum. Später kommt er mit
einigen anderen Uniformierten zurück.. Er redet irgendwas auf Italienisch,
nimmt den Schlagstock und schlägt erneut auf X. ein.
Ein älterer Carabinieri nimmt Pol 1 den Knüppel ab, als dieser
nicht aufhört X. weiter zu schlagen, der nun auf dem Boden liegt und
nach Luft ringt. Pol 1 richtet X. auf und schleppt ihn aus dem Raum. Ich
weiß nicht was jetzt mit ihm passiert und habe große Angst um
ihn. Die Pol verlassen bis auf zwei alle den Raum.
Etwas später werde ich in einen Raum in der 1. Etage gebracht. Dort
werden Fotos von mir gemacht und mind. 10 mal Fingerabdrücke und Handflächenabdrücke
gemacht. Die Pol sind offensichtlich alle gut gelaunt und machen irgendwelche
Witze über mich. Ich werde wieder in den Raum zu den Anderen gebracht.
Nacheinander werden alle ED-Behandelt. Es dauert Stunden in denen wir nichts
zu Essen oder zu trinken bekommen. Mittlerweile ist es Abends. Irgendwann
werde ich von einem weiteren Zivilpolizist und Pol 1 aus der Polizeistation
zu einem Auto geführt. Polizist 1 grinst mich an und sagt, daß
Italien ein faschistisches Land ist.
Auf dem Rücksitz neben mich wird ein Umschlag gelegt in dem anscheinend
mein Portemonaie und mein Handy sind. Polizist 1 setzt ein Blaulicht aufs
Dach und schaltet dir Sirene ein. Der Wagen startet mit sehr hoher Geschwindigkeit.
Polizist 1 zieht wieder seine Handschuhe an und grinst bedrohlich zu mir
nach Hinten. Er schreit ständig irgendwelche Menschen auf der Straße
an die nicht schnell genug aus dem Weg springen.
Der Wagen fährt so schnell. Mir ist total schlecht.. Der Wagen fährt
über die Autobahn und erreicht irgendwann das Gefängnis in Genua-Marassi.
Pol 1 schreit irgendwas mit Black Block aus dem Fenster des
Wagens und die anwesenden Wach-Polizisten jubeln, klatschen sich in die
Hände und Pol 1 auf die Schulter.
Ich werde in ein helles Büro geführt wo erneut Fingerabdrücke
und Fotos gemacht werden.
Alle anwesenden Polizisten beschimpfen mich permanent als Merde
und rufen Black Block, Black Block!. Jetzt werden mir die Handschellen
abgenommen. Es ist spät abend und ich werde durch ein Gittertor in
eine Zelle gebracht wo ich X. wiedersehe. Durch die Zellentür sehen
wir Z., der im Gang geschlagen und getreten wird. Nach einer Weile wird
X. aus der Zelle geholt. Irgendwann werde ich herausgeholt und von zwei
Schließern , die mich von hinten treten und schlagen und anschreien
in einen weiteren Raum gebracht. Dort stehen zwei weiter Schließer
, die mich direkt beide schlagen. Ein dritter Uniformierter kommt hinzu.
Alle schreien auf italienisch auf mich ein. Ein sehr muskulöser mit
T-Shirt und Glatze der hinter einem Thresen steht, zeigt mir Schriftstücke
und einige Umschläge die ich an der Klebefläche unterschreiben
soll. Als ich mich weigere schreit er mich an und boxt mich mehrmals ans
Kinn und vor den Kopf. Von hinten werde ich in den Rücken geschlagen.
Nun unterschreibe ich, ohne zu wissen was es ist. Der Mann im T-Shirt kommt
hinter dem Thresen hervor, sie schlagen und treten mich bis ich auf dem
Boden liege. Dann drückt mir einer seinen Schuh auf die Backe ins Gesicht
.
Ich habe riesige Angst aber ich blute nicht. Sie stellen mich an die Wand
auf eine Matte. Ich soll mich ausziehen. Meine Brille liegt zum Glück
unbeschadet neben mir. Ich hebe sie auf und lege sie auf einen Tisch neben
mir.. Ich stehe nackt vor den Schliesser, meine Hose und meine Beine sind
voller Dreck. Sie schlagen mich ins Gesicht und beschimpfen mich. Vor der
geöffneten Tür sammeln sich mehrere Schliesser, die laut lachend
auf mich zeigen und immer wieder "Black Block, ha, ha, ha" und
"Animale" rufen. Einer der Schliesser (A) stellt einen Eimer Wasser
und einen Lappen neben mich und fordert mich auf zu Putzen. Während
ich also nackt den Fussboden wische , lachen und gröhlen diverse Uniformierte
um mich herum und treten mich zwischendurch immer wieder. Ich höre
"Sieg Heil"-Rufe, einige machen den Hitler-Gruß. Von hinten
wird mir ein Eimer Wasser übergekippt. Ich wische den Boden. Als er
längst sauber ist, soll ich die Wand putzen, dann wieder den Boden.
Schliesser (A) schreit immer wieder "poliere". Es scheint zur
allgemeinen Belustigung der Schliesser beizutragen mich nackt putzen zu
sehen. Ich werde aufgefordert meine Sachen und meine Unterhose weg zu schmeißen.
Sie schlagen und treten mich noch mehrmals, auch noch als ich nackt auf
dem Boden liege. "Animale!" Dann soll ich mich wieder anziehen.
Ich bekomme eine Tüte mit Bettzeug in die Hand gedrückt und werde
von mehreren Schliessern, die hinter mir gehen und mich treten, in einen
weiteren Raum gebracht. In diesem befinden sich mehrere Schliesser, sowie
zwei Männer mit Kitteln und Gummihandschuhen. Ein Schliesser steht
mit Hitler-Gruß vor mir, sagt, daß ich "Scheiße"
sei und er Hitler, Mussolini und Berlusconi gut findet. Er deutet an, mir
den Kopf abzuschneiden, sagt daß ich "Antifaschist" bin
und deswegen an die Guillotine gehöre. Die Männer in den weißen
Kitteln lachen, die Schliesser hinter mir auch. Der eine Mann im weißen
Kittel sagt ich müsse etwas unterschreiben, was ich nicht tue. Daraufhin
kommt der eine mit einer Spritze auf mich zu. Ich sage "No!".
Er deutet an, ich soll unterschreiben. Ich unterschreibe und er packt die
Spritze wieder weg.
Zwei Schliesser führen mich heraus, sie treten mir in die Kniekehlen
und die Hacken, beschimpfen mich als "Animale" und rufen immer
wieder Black Block. Sie schubsen mich unter Gelächter in
eine Ein-Bett-Zelle, in der ein Scheißhaufen und ein blutverschmiertes
T-Shirt auf dem Boden liegen und sagen "Cello Animale" oder so,
dann ziehen sie mich wieder heraus und bringen mich ein paar Türen
weiter in eine Zelle, in der bereits X., Z. und B. sitzen. In der folgenden
Nacht bleibt das Neonlicht an. Immer wieder wird gegen unsere Zellentür
geschlagen und "Black Block" geschrien. In den folgenden zwei
Tagen und Nächten kommt es immer wieder zu Übergriffen in der
Zelle,die ich zeitlich nicht mehr ganz in Reihenfolge bringen kann.
Nachts betreten Schliesser unsere Zelle, ziehen uns die Decken weg und schreien
uns an. Sie verteilen Schläge und Ohrfeigen, fordern eine Person auf
die Schuhsohlen eines Schliessers zu lecken. Immer wieder treten Schliesser
an die Guckluke der Zellentür und beschimpfen uns. Schliesser 1 stürmt
irgendwann in die Zelle, schreit alle an. Wir sollen uns hinstellen, dann
wieder hinlegen, wieder aufstehen und wieder hinlegen. Er schlägt mehrere
Personen vor die Brust und deutet an, mir einen Hocker auf den Kopf zu schlagen.
Später, als wir wieder in den Betten liegen nachdem wir dazu aufgefordert
wurden, klettert er am Bettgerüst hoch und schlägt mir mehrmals
auf den Kopf und schreit unentwegt.
Ein anderer Schliesser (2) kommt mehrmals in die Zelle, schreit herum, macht
den Hitler-Gruß und schlägt uns vor die Brust. Fordert uns auf,
auch noch zu "grüßen". Ein anderes mal erscheint Schliesser
(2) zusammen mit einem Mann im Kittel und Handschuh, der einen Stein in
der Hand hält und behauptet, es wäre unserer. Immer wieder werden
wir von allen Schliessern verbal attackiert und beschimpft. Einmal müssen
wir uns hinstellen und dürfen uns stundenlang nicht setzen.
Ein anderes mal müssen wir den Fußboden wischen, während
Schliesser 1 mit seiner Zigarette auf den Fußboden ascht und uns dann
wieder auffordert zu wischen, bis das Essen kalt ist. Er ascht uns auch
mit der Zigarette in das Essen. Nachts werden wir regelmäßig
geweckt und beschimpft. Das Neonlicht wird willkürlich eingeschaltet,
wir werden mitten in der Nacht mit verstellter Stimme durch die Sprechanlage
bedroht ( " Black Block, die, die, die!") Ein anderes mal kommt
Schließer 2 mit einem langen, spitzen Messer in die Zelle: Er deutet
an, uns das Messer an den Hals zu setzen.
Erst mit den ersten offiziellen Besuchen durch Anwältin und Konsulat
änderten sich diese Zustände. Wir sehen dennoch die gleichen Schließer
fast täglich.
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